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Die düsteren Verlockungen der Macht

Susanna Curtis legt in „MacbeTh-ree“ den zeitlosen Kern von Shakespeares Drama frei

Stefan Drücke, Tina Essl und Susanna Curtis in "MacbeTh-ree"

Stefan Drücke, Tina Essl und Susanna Curtis in „MacbeTh-ree“; Foto: Ludwig Olah

ALTSTADT  – Susanna Curtis und Shakespeare – das ist ganz offenbar eine glückliche Liaison. Nachdem der Nürnberger Tanztheater-Regisseurin schon mit „twO-thello“ ein großer Wurf gelungen war, setzt sie mit „MacbeTh-ree“ jetzt noch eins drauf.
Statt Donner und Blitz, wie in der einleitenden Hexenszene von Shakespeares „Macbeth“, gibt es im vollbesetzten Festsaal des Nürnberger Künstlerhauses zum Auftakt Laserlicht-Gewitter und statt Kriegsgeschrei dröhnenden Powerrock. „War is all we know“ (Krieg ist alles, war wir kennen) hämmert es aus den Boxen. Wenn dann noch drei schwarz vermummte Kämpfer aufs imaginäre Schlachtfeld sturmen, ist Shakespeare gleich vom Start weg im Hier und Heute angekommen.Gespenstisch, martialisch, von ewig währenden Kriegszeiten kündend, beginnt „MacbeTh-ree“ mit voller Wucht. Wie aktuell der Kern der Drama-Vorlage ist, will Curtis zeigen. Und das gelingt ihr durchweg, auch und gerade, weil sie nah an Shakespeare bleibt, den Text nicht zerfleddert, sondern Sprache und Handlung auf ihre Essenz komprimiert.

Das Bühnenbild (Johanna Deffner) ist so einfach wie genial: Ein großes flaches Podest, unter dem die Chimären und die Geister der Toten lauern. Einziges Requisit sind aufgespannte schwarze Regenschirme, die an der Decke hängen und als Bühnenrückwand dienen. Zum Schluss, wenn die Wand langsam umkippt, erinnern die aufragenden Schirmstöcke auch an den Wald von Birnam, der zu Macbeths Schloss Dunsinam hinaufsteigt.

Werden dem Menschen Ruhm und Macht in Aussicht gestellt, dann geht er notfalls über Leichen, um an sein Ziel zu gelangen, auch wenn er dabei seinen Seelenfrieden und sein Glück verliert. Das ist, in aller Kürze, die zeitlos gültige Quintessenz von Shakespeares Tragödie.

Gewissenloser Leichtsinn

Curtis hat sie auf das zentrale Paar, Macbeth und Lady Macbeth (Stefan Drücke, Tina Essl) konzentriert, und selbst den Part der einflüsternden Stimmen, aber auch des getreuen Banquo übernommen. Und wenn sie gemeinsam mit Essl im deutsch-englisch gesprochenen Duett kichernd von Macbeths blutigen Gräueltaten erzählt, dann wird nicht Shakespeare veralbert, sondern unser gewissenloser Leichtsinn zum Vorschein gebracht.

Drücke verkörpert Macbeth großartig als brachialen Machertyp, dem doch ein stetes Unbehagen an seinem Tun innewohnt und der Satzfetzen aus Shakespeares Text wie besessen repetiert. Essl ist in ihrer roten Robe eine sehr heutige Celebrity-Lady, die verzweifelt um Liebe bettelt. Da sie ihr der Gatte verweigert – ein Pas de deux, bei dem beide nicht zueinanderfinden, mündet in wildem Kampf –, verfällt sie dem Hochmut. Curtis ist beider Widerpart, manchmal auch Verbündete und spiegelt ausdrucksstark zwei zerrissene Seelen.

Auch mit Lust am Grostesken stürzt sich das darstellerisch und tänzerisch perfekt miteinander harmonierende Trio ins rasante Spiel über die ewige Verlockung der Macht. Tanztheater in Bestform, das spannend, berührend und sehr unterhaltsam Shakespeare an die Gegenwart andockt. Herzlicher, hochverdienter Applaus.

REGINA URBAN, Nürnberger Nachrichten, 23.12.13

MacbeTh-ree

Curtis & Co. – dance affairs presents

MacbeTh-ree
Tanztheater

MacbeTh-ree Tanztheater CHOREOGRAFIE UND KONZEPT Susanna Curtis / ENSEMBLE Susanna Curtis, Stefan Drücke, Tina Essl / BÜHNE, KOSTÜME Johanna Deffner / LICHT Sasa Batnozic, Stefan Scheiderer PRODUKTIONSLEITUNG Neil Greig

MacbeTh-ree
Tanztheater
CHOREOGRAFIE UND KONZEPT Susanna Curtis / ENSEMBLE Susanna Curtis, Stefan Drücke, Tina Essl / BÜHNE, KOSTÜME Johanna Deffner / LICHT Sasa Batnozic, Stefan Scheiderer PRODUKTIONSLEITUNG Neil Greig

MacbeTh-ree ist ein rasantes und riskantes Spiel für drei Personen. Schauplatz des Geschehens ist eine dunkle, bedrohliche Welt irgendwo zwischen rauer Natur und angestrengter Gesellschaft. Es geht um Macht, Ambitionen und Mord rund um das Ehepaar Macbeth, Shakespeares Power Couple schlechthin, ihren steilen Weg nach oben und den noch steileren Weg in den Abgrund. Es geht um die Menschen, die ihnen im Weg stehen. Und es geht um die drei Hexen – die inneren Dämonen, die bösen Gedanken, die man sich nicht traut, auszusprechen. So wird aus dem Spiel ein psychologisches Drama, die Studie eines Ehepaars, dessen krankhafter Ehrgeiz allzu bald dazu führt, dass es mit einem blutverschmierten Gewissen und den daraus resultierenden Paranoia und Psychosen zu kämpfen hat.

Nach Curtis´ erfolgreicher Produktion twO-thello (2010) ist MacbeTh-ree der zweite Teil ihrer Trilogie von Shakespeare-Tragödien und präsentiert eine spannende Auseinandersetzung mit dem klassischen Stoff Macbeth als bildreiches und modernes Tanztheater.

KÜNSTLERHAUS/FESTSAAL

SA 21./DEZ 2013 PREMIERE
SO 22./DEZ 2013 + MI 22. + DO 23./JAN 2014
(Schulvorstellung: 24. JAN 2014, 10:00)
19:30 UHR

Dieses Projekt wird ermöglicht durch die Stadt Nürnberg und den Bayerischen Landesverband für zeitgenössischen Tanz (BLZT) aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Eine Koproduktion mit der Tafelhalle/Künstlerhaus im Kunstkulturquartier.

in-side-out  // Curtis & Co. – dance affairs

INSZENIERUNG/CHOREOGRAFIE Susanna Curtis / MUSIK Tatjana Maté u. a. / BÜHNE Susanna Curtis, Johanna Deffner, / KOSTÜME Johanna Deffner / ENSEMBLE Susanna Curtis, Stefan Drücke, Paolo Fossa, Aude Lenherr / FILM Eva Kallweit. Martin Schmidt / LICHT Sasa Batnozic

Tafelhalle Nürnberg
DO 07. + FR  08./ NOV  2013
19:30 UHR

Nach der erfolgreichen Premiere in der letzten Spielzeit besteht noch einmal die Gelegenheit, Susanna Curtis’ sensible, aber  kurzweilige Tanztheaterproduktion  in-side-out zu sehen.

Inspiriert durch die eindringlichen Bilder des Romans The Trick is to Keep Breathing der schottischen Autorin Janice Galloway erzählt  in-side-out  die Geschichte einer Frau, deren Leben nach einem traumatischen Ereignis völlig zu entgleisen droht. Während sie nach außen versucht, eine Art Normalität aufrecht zu erhalten, bröckelt ihr Innerstes in tausend Puzzleteile. Begleitet von den atmosphärischen Tönen Tatjana Matés Komposition, Raum Ich, sickert eine intime innere Gedanken- und Gefühlswelt nach außen. Die Grenzen von Realität und Traum, Imaginärem und Erlebtem verwischen. Alles fließt, nichts ist stabil. Das Alltagsleben wird zur Groteske.  Überleben heißt, an die Oberfläche zu gelangen und dort zu bleiben.

In einer Gesellschaft, wo die Phänomene Burnout, posttraumatische Belastungsstörung und Nervenzusammenbruch  in aller Münder sind, aber oft nicht zugegeben werden, versucht  in-side-out  diese  tabuisierten Themen anzusprechen, die Tür zu Diskussionen aufzumachen  und  eine eindrucksvolle Auseinandersetzung mit Depressionen zu präsentieren.

„„Raum Ich“ hat Tatjana Mate ihre Komposition genannt, die das Stück fesselnd grundiert. Mit diesem starken Auftakt entführt Curtis direkt in die Schattenwelt einer traumatisierten Seele. Curtis‘ intensives Spiel berührt und überzeugt .“   
Nürnberger Nachrichten

Die wahnsinnige Kunst des Überlebens (c) Susanna Curtis, 2013

Die wahnsinnige Kunst des Überlebens (c) Susanna Curtis, 2013

Dieses Projekt wird ermöglicht durch die Stadt Nürnberg und den Bayerischen Landesverband für zeitgenössischen Tanz (BLZT) aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst.
Eine Koproduktion mit der Tafelhalle im Kunstkulturquartier.

0911 231-4000    kunstkulturquartier.de

Die wahnsinnige Kunst des Überlebens
KÜNSTLERHAUS/FESTSAAL, Nürnberg

PREMIERE: FR., 25. JAN. 2013, 19:30 UHR
Weitere Aufführungen: SA 26. + SO 27. + MI 30. + DO 31./JAN , 19:30 UHR

Die wahnsinnige Kunst des Überlebens

Die wahnsinnige Kunst des Überlebens

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Die wahnsinnige Kunst des Überlebens

INSZENIERUNG/CHOREOGRAFIE Susanna Curtis / MUSIK Tatjana Maté u. a. / BÜHNE Susanna Curtis (Johanna Deffner, Anneliese Kraft) / KOSTÜME Johanna Deffner / TÄNZERINNEN/ DARSTELLERINNEN Susanna Curtis, Stefan Drücke, Paolo Fossa, Aude Lenherr / FILM Eva Kallweit / LICHT Sasa Batnozic

Depression, Nervenzusammenbruch, Borderline-Störung – salonfähig oder Tabuthema? Psychische Krankheiten und seelische Störungen scheinen heute allgegenwärtiger denn je. Das Tanztheater in-side-out erzählt die Geschichte einer Frau, deren Leben nach einem traumatischen Ereignis völlig zu entgleisen droht. Während sie nach außen versucht eine Art Alltagsnormalität aufrecht zu erhalten, bröckelt ihr Innerstes in tausend Puzzleteile.

in-side-out wurde von den eindringlichen Bildern des Romans The trick is to keep breathing der schottischen Autorin Janice Galloway inspiriert. Begleitet von den atmosphärischen Tönen Tatjana Matés Komposition, Raum Ich, sickert eine intime innere Gedanken- und Gefühlswelt nach außen. Die Grenzen von Realität und Traum, Imaginärem und Erlebtem verwischen. Alles fließt, nichts ist stabil. Das Alltagsleben wird zur Groteske.  Überleben heißt, an die Oberfläche zu gelangen und dort zu bleiben.

Zusammen mit ihrem internationalen Team hinterfragt Susanna Curtis die heutige Fähigkeit, eine Depression, eine Resignation zuzugeben. Sind wir alle gefährdet und stehen manche nur einen Schritt näher am Rande…?

Hörst du das Meer in mir, ruhelos. Oder die Stimme aus Nichts, die dein Wahnsinn war? (Sylvia Plath).

Dieses Projekt wird ermöglicht durch den bayerischen Landesverband für zeitgenössischen Tanz (BLZT) aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst.

Eine Koproduktion mit der Tafelhalle im Kunstkulturquartier.

Tickets: 13/8 € (VVK) // 16/10 € (AK)
0911 231-4000    kunstkulturquartier.de

—> Download Flyer (PDF)

TAFELHALLE

DO 15./DEZ  20.00 UHR  PREMIERE         SA 17./DEZ  20:00 UHR
DO 12./JAN  20.00 UHR            FR 13./JAN   20:00 UHR

CURTIS & CO. – DANCE AFFAIRS
Prosorov Park – Three Sisters revisited

CHOREOGRAPHIE Susanna Curtis DARSTELLER Susanna Curtis, Stefan Drücke, Emily Fernandez, Aude Lenherr, Dany Tollemer BÜHNE Anneliese Kraft, Susanna Curtis, KOSTÜME Johanna Deffner, LICHT Sasa Batnozic


Regionale und internationale Künstler kommen zusammen, um (beim einen oder anderen Glas Wodka) Prosorov Park, die neueste Produktion von Choreographin Susanna Curtis, auf die Bühne zu bringen – ein Spiel zwischen den nostalgischen, melancholischen Gemütsschwankungen der Prosorov Schwestern  in einer absurden, aberwitzigen  Alltagsrealität .
In dieser lassen sich die drei Frauen (inspiriert von Anton Tschechows Drei Schwestern – Olga, Masha und Irina Prosorov) treiben, klagen jedoch mit Seufzern und Aufschrei über ihre Situation. Sie empfinden ihr Leben, weit entfernt von der „Heimat“, wie eine Verbannung in die Wüste. Die überwältigende Sehnsucht  nach dem Woanders Sein und die Unzufriedenheit mit der Gegenwart sind Ausgangspunkt für das Stück.

Seit 2002 produziert  Curtis & Co. – dance affairs  Tanztheaterinszenierungen (u.a. Hieronymi, Clinic Camelot, Dancing with Dwarves). Zuletzt  war die Wiederaufnahme von twO-thello in der Tafelhalle zu Gast. Zudem hat Curtis zahlreiche Auftragschoreographien verwirklichen können – am Stadttheater Regensburg, Stadttheater Trier und am Jungen Theater Bremen für Schauspiel-, Musical-, Operetten- und Revueinszenierungen sowie für einige Filme.

Nürnberger Nachrichten zu twO-thello: Othello als Kissenschlacht: Dass das funktioniert, ohne Shakespeare zu veralbern, bewies Susanna Curtis mit ihrem hinreißenden Tanztheaterstück  twO-thello, das an drei Abenden im Nürnberger Künstlerhaus begeisterten Applaus erhielt.

Curtis & Co. – dance affairs und Tafelhalle. Mit freundlicher Unterstützung der Stadt Nürnberg, des Bayerischen Landesverbands für zeitgenössischen Tanz (BLZT) aus Mitteln des bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst und der Tanzzentral der Region Nürnberg e.V.

Tickets:  12/8 € (VVK) // 15/10 € (AK)         0911 231-4000 kunstkulturquartier.de

CURTIS & CO. – DANCE AFFAIRS

FR 08./ SA 09./ SO 10. Oktober 2010
Tafelhalle Nürnberg

Tickets & Info:
0911 / 231-4000
Download Info: return2youpostkarte

CHOREOGRAPHIE /KONZEPT: Susanna Curtis
BÜHNENBILD/INSTALLATION: Nicola Atkinson, Lee Ivett
KOSTÜM: Johanna Deffner, Susanna Curtis, Louisa Kamrath
TANZ: Tina Essl, Dave Laera, Tom Pritchard, Lisa Sinclair, Susanna Curtis


Was passiert, wenn Fremde gezwungen werden, sich aufeinander einzulassen? Vier Reisende treffen zufällig zur gleichen Zeit am gleichen Ort ein und können ihre Reise nicht fortsetzen. Menschen auf der Durchreise, und gleichzeitig auf einer individueller Reise mit persönlichem Gepäck –  J.,K., L. und M. sind auf der Suche nach ihrer Identität und erleben, wie flüchtige Bekanntschaften sogar intensiver als im üblichen Alltagsleben werden können.
Der Anlass für diesen transeuropäischen Kulturaustausch ist ein partnerstädtisches Silberjubiläum und so fand Choreographin Susanna Curtis in Nürnberg und ihrer Partnerstadt Glasgow als Mitreisende zwei Installationskünstler, Nicola Atkinson und Lee Ivett, sowie vier Tänzerinnen und Tänzer. Sie begaben sich auf  die gemeinsame Reise und entwickelten aus autobiografischen Momentaufnahmen neue Möglichkeiten für Selbstdarstellung und zwischenmenschliche Begegnung.
In einer Gesellschaft, in der Social Networking Sites Orte für exzessive Lust an Selbstpräsentation und täglicher Neuerfindung des Ichs geworden sind, bleibt die Frage, wer sind wir eigentlich,  wo kommen wir her und was macht uns zu dem, was wir geworden sind?
Mit freundlicher Unterstützung der Stadt Nürnberg, des Bayerischen Landesverbands für zeitgenössischen Tanz (BLZT) aus Mitteln des bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, des Amtes für internationale Beziehungen Nürnberg, International Relations Department, City of Glasgow und der Tanzzentrale der Region Nürnberg e. V.

Tafelhalle im KunstKulturQuartier in Koproduktion mit  DanceHouse Glasgow und Curtis & Co. – dance affairs.
Die Produktion wird anschließend in Glasgow gastieren – The Arches, 13./14.Oktober, 2010

twO-THELLO

Weitere Termine: 26./27. März im Künstlerhaus Nürnberg im Festsaal
Karten unter 0911/ 2314000

Veranstalter: Tafelhalle in Koproduktion mit CURTIS&CO. – dance affairs
www.kunstkulturquartier.de

Artikel zur Premiere in den Nürnberger Nachrichten:
Kissenschlacht mit dem Monster Eifersucht
«Othello» als Kissenschlacht: Dass das funktioniert, ohne Shakespeare zu veralbern, bewies Susanna Curtis mit ihrem hinreißenden Tanztheaterstück «twO-thello», das an drei Abenden im Nürnberger Künstlerhaus begeisterten Applaus erhielt.
http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=1161098&kat=48

Nürnberger Zeitung: „unbedingt sehenswert“
http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=1161184&kat=49&man=4

CHOREOGRAPHIE ::: Susanna Curtis / TANZ ::: Susanna Curtis, Stefan Drücke / SZENISCHE EINRICHTUNG ::: Sonja Hilpert / KOSTÜME ::: Johanna Deffner / LICHT ::: Neil Greig

Wie spielt man den Othello überhaupt? Diese Frage stellen sich die zwei Protagonisten in Susanna Curtis` neuestem Tanztheater. Sie finden sich auf einem neutralem Spielfeld, wo Mann auf Frau, Deutscher auf Britin, Schauspieler auf Tänzerin trifft und versuchen gemeinsam (oder doch gegeneinander?), einen Zugang zu dem wohl bekanntesten Eifersuchtsdrama aller Zeiten zu finden. Schnell finden sie sich jedoch selbst in den Fängen der Eifersucht wieder, und so wird um die Gunst der Regisseurin und um das Herz der Zuschauer gewetteifert.

Die Emotionen schaukeln sich bis ins Unendliche. Werden die Protagonisten sich dem Sog der Tragödie letztendlich doch noch entziehen können oder nimmt es mit ihnen ein ebenso grausames Ende wie in der Vorlage Shakespeares?
Die gebürtige Londonerin Susanna Curtis arbeitet seit 1988 als Choreographin und Tänzerin in Deutschland. In ihren Arbeiten versteht sie es, Charakterdarstellung mit Tanzchoreografie und Stimme mit Bewegung zusammenzuführen, oft mit leicht komödiantischem Touch. Ein Rezept das aufgeht – wie sie zusammen mit dem Schauspieler Stefan Drücke unter Beweis stellt.

Clinic Camelot

Die Sagen um König Artus und das Geschehen auf Burg Camelot faszinieren seit dem 7. Jahrhundert. Zitate aus Theater, Film, Literatur und Musik – von der Tragödie bis zur Komödie, von der Oper bis zum Musical, von Gedichten bis hin zum Trivialroman.
In Clinic Camelot werden die einst heldenhaften Tafelritter Art, Lance, Mort und Gwin von Merle, der Leiterin der Clinic Camelot, aus ihrem tristen Alltag gerissen. Wie eine Art mystischer Guru lotst sie die traurige Meute, die einst als Weltenretter angetreten war, in ihr Therapiezentrum, um sie wieder für ihre Schicksalsrolle fit zu machen. Ihr Ansatz lautet: Finde den Gral in Dir! Die fünf Protagonisten suchen die Helden von damals aber auch ihre Entsprechungen in der heutigen Zeit.

„Markus Just (als Lance) hat einige tänzerisch und akrobatisch fulminante Auftritte. Und der König gibt dann doch noch ein kongeniales Solo als Elvis zum Besten.“
Nürnberger Nachrichten, 22.12.08

StückArbeit

Ein Dilemma konfrontiert oft den Kunstschaffenden: modische Trends nachzugehen, um „in“ zu sein oder sich selbst treu zu bleiben.

Eine schlichte Bewegungssequenz dient als Basis für diesen Tanzabend – von den erfahrenen Choreographin und Tänzerin ausgedacht. Sie bietet eine Vielfalt an Interpretationsmöglichkeiten, bis hin zur Ausführung von Jugendlichen, die noch nie getanzt und zum ersten Mal auf einer Bühne stehen.

Am Schluss muss man selbst entscheiden, welche Komponenten zu einem gelungenen Tanzabend gehören – eine sehr individuelle Entscheidung. Und während die Künstler sich so mit dem Thema beschäftigen, entsteht ein Arbeitsstück, eine „StückArbeit“.

„Susanna Curtis bleibt ihrem trockenen britischen Humor treu und führt sich selbstironisch, unterstützt von einer bestens aufgelegten Tina Essl, als Zuchtmeisterin vor (…) die „Stückarbeit“ (..) hat Witz und Biss“.
Nürnberger Nachrichten, 10.12.07

StückArbeit01

StückArbeit01

StückArbeit02

StückArbeit02

StückArbeit03

StückArbeit03

Dancing with Dwarves

Ein Tanzstück für 3 Tänzerinnen und 97 Gartenzwerge

Dancing with Dwarves – eine Freilichtaufführung im Hinterhofgarten der Kunsthalle, Nürnberg. Es könnte keine bessere Kulisse für ein Tanzstück geben, das sich damit beschäftigt, wie drei Tänzerinnen mit ausländischer Herkunft, sich im „deutschen Garten“ ihre neue Heimat gestalten, sich mit den Gartenzwergen als „unerschütterliches Symbol für alles Deutsche“ auseinandersetzen. Die erste Schwierigkeit beginnt bereits damit, einen Platz für sich selbst „freizuschaufeln“. Mit der Zeit lernen sie jedoch, mit den kleinen Gartenbewohnern umzugehen, mit und unter ihnen zu leben, mit ihnen zu streiten, sie zu hassen und zu lieben…..

„…köstlich aberwitzigen Tanzszenen, die in einem Schuhplattler und einer bayerischen Polka gipfeln – und die Zwerge pfeifen …“
Nürnberger Nachrichten, 22.07.06

Dancing with Dwarves3

Dancing with Dwarves3

Dancing with Dwarves2

Dancing with Dwarves2

Dancing with Dwarves1

Dancing with Dwarves1